Filippou & Lucaciu

EVI FILIPPOU   vibes, marimba

ROBERT LUCACIU   bass

Filippou-Lucaciu-4-credits Leon Maria Plecity

 „They are angels in the real, always effortlessly elevating the real with magical cathartic power. In many respects and high degree the ideal festival act.“

Henning Bolte 01/24

Die dynamische Zusammenarbeit zwischen der griechischen Vibraphonistin und dem deutsch-rumänischen Kontrabassisten hat eine künstlerische Partnerschaft entstehen lassen, die sich den Zwängen starrer Genre-Kategorisierungen entzieht. Ihrer musikalische Forschungsreise liegt eine Vielzahl von Quellen zu Grunde: von den komplizierten Kompositionen der klassischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts über die temperamentvollen Rhythmen des Jazz bis hin zu beschwörenden Geschichten, die in den Traditionen der Folklore verwoben sind. Diese gemeinsame klangliche Erkundung überschreitet die Grenzen vordefinierter Etiketten: die Essenz ihrer Arbeit liegt im Bereich grenzenloser Kreativität. Die Verflechtung ihrer einzigartigen Hintergründe führt zu einem exquisiten Klangteppich, in dem die Lebendigkeit des Balkan mit dem kosmopolitischen Einfluss der zeitgenössischen europäischen Musiklandschaften zusammenfließt. Wie ein zarter Faden der freien Improvisation entfalten sich ihre Auftritte in einem ungeschriebenen Tanz, der den Fluss des Lebens selbst widerspiegelt. In diesem Wandteppich fließen die Noten wie Rinnsale der Emotionen, die ineinander übergehen und sich wieder trennen, um Momente der Trauer, der Freude und die undefinierbaren Räume dazwischen zu erfassen.

Die Erkundungen des Duos sind von einem gemeinsamen Streben nach persönlichem Ausdruck geprägt. In einer durch vielfältige Einflüsse bestimmten Welt schaffen sie ein Hörerlebnis, das sowohl zeitlos als auch zeitgenössisch ist – ein Zeugnis dafür, wie sich musikalische Traditionen und Innovationen im rhythmischen Kern der menschlichen Erfahrung vermischen.

(Text: Maria Filippou)

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Evi Filippou(*1993) hat mit 7 Jahre angefangen Schlagzeug zu spielen. Mit Stipendium des Athener Konzerthauses schloß sie das Volos Konservatorium ab und zog 2011 nach Berlin, wo sie ihr Bachelor und danach das Master Studium an der Hochschule für Musik „Ηanns Eisler” fortführte (BA und MA Abschluss mit Auszeichnung). Nebenbei hat Evi Jazz Vibraphon Unterricht genommen. Ihre Berufserfahrungen schließen die Mitwirkung bei Orchestern und Kammermusik Ensembles in ganz Europa ein als auch solo Auftritte sowie Duo Kooperationen (“ff duet” mit Katerina Fotinaki, Filippou & Lucaciu mit dem Kontrabassisten Rober Lucaciu, BISOUS mit Lara Alarcón). Auch in der Jazz Szene aktiv hat Filippou unter anderem mit Chris Dahlgren, Arne Braun, Elias Stemeseder, Uli Kempendorff, Angelika Niescier zusammengearbeitet. Außerdem ist Evi Teil der n ï m Dance Company der österreichischen Choreografin Naïma Mazic. 

Ihre eigene Musik und Arrangements spielt Evi mit ihrem Projekt inEvitable. Die erste Platte des Projekts hat den deutschen Jazz Preis für Debut Album des Jahres 2023 bekommen. 

Als Kuratorin setzt sich Filippou für Diversität im Jazz und in der Improvisationsszene Berlins seit 2019 mit den Konzertreihen Balance for Better (WdK 2019), Das ist nicht eine Frauen Konzertreihe (ZigZag Jazzclub, 2021) und zusammen mit Jacobien Vlasman dem Bitches Brew Festival (House of Music 2021, Gretchen 2022). Seit 2016 ist Evi auch Dozentin in Berliner Grundschulen gefördet von “Vincentino e.V. – Kultur stärkt Kinder in Berlin“. 

Ständig beschäftigt mit der Koexistenz von Komposition und Improvisation, Präzision und authentischem persönlichen Ausdruck, wohnt und übt Evi in Berlin.

Robert Lucaciu ist ein vielseitiger Musiker, der sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der deutschen Jazzszene etabliert hat. Besonders hervorzuheben ist seine Zusammenarbeit mit der Vibraphonistin und Percussionistin Evi Filippou sowie sein Sextett „Fallen Crooner“. Mit Filippou teilt er eine kreative Herangehensweise an Jazz und freie Improvisation. Das Duo zeichnet sich durch eine einzigartige musikalische Chemie aus. Im Sextett „Fallen Crooner“ erforscht Lucaciu gemeinsam mit Musikern aus Köln und Berlin Themen wie Männlichkeit und Humor. Neben diesen Projekten ist Lucaciu auch als gefragter Sideman in verschiedenen europäischen Bandprojekten aktiv. Sein musikalisches Spektrum reicht von zeitgenössischem Jazz über klassische Musik bis hin zu experimentellen Klängen. Lucaciu wurde für sein Schaffen mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Leipziger Jazznachwuchspreis und dem Kathrin Preis. Sein Einfluss ist auf über 20 Alben zu hören, und seine Konzertreisen haben ihn in über 30 Länder auf der ganzen Welt geführt.

photo by Peter Hundert

photo by Peter Hundert

The quality stayed high, but there was one special experience from which could I see every audience member emerging with a smile on her or his face. I was hearing words like “Spielfreude” (joy in playing), “Leichtigkeit” (lightness) being repeated all around me. This was the duo set from Greek-born, Berlin-based vibraphonist Evi Filippou and bassist Robert Lucaciu, born in Saxony and of Romanian origin. The pair have worked together for three years and seem to spark off incredible positive energy in each other. They played Geri Allen’s “Feed the Fire” near the end of the set, and I can’t wait to hear that on the radio. Lucaciu and Filippou both give huge energy, and the vibraphonist has a wonderfully light touch on the instrument (I can’t think of another player who plays quite that weightlessly).

Sebastian Scotney, LondonJazzNews 01/24

Die Vibraphonistin ist eine faszinierende Meisterin ihres Faches. An die Stelle oberflächlichen Hochleistungsgeklöppels tritt bei ihr das Modulieren des Tons, ihre Schlägel scheinen ihn aus den Klangplatten förmlich herauszumassieren. Die Interaktion der beiden war ebenso herausragend wie die Vielfalt des Materials, das zwischen atmosphärischer Zerbrechlichkeit und postavantgardistischer Klangerzeugung changierte.

Jazzzeitung 01/24

In their charming, smiling, wild and playful discursiveness they ARE what they PLAY, every single moment: EVI FILIPPOU + ROBERT LUCACIU, vibraphone + double bass, PLAY what they ARE causing freeing effects. They can fly high as well go for small and humble, connected with each other in deep lively rhythm. Crossing through a lot of layers and spheres, they spark trust and desire with their admirable movability. They are angels in the real, always effortlessly elevating the real with magical cathartic power. In many respects and high degree the ideal festival act.

Henning Bolte 01/24

On the Sunday morning, Berlin based vibraphonist Evi Filippou and bassist Robert Lucaciu began the first of two matinee concerts with a perfectly fitting set of music. They opened slowly, as befits a Sunday morning, with a song penned by Lucaciu that began with gently flowing melody from the vibraphone. This was followed soon thereafter with Filippo ringing tiny bells and applying a bow to the bars of her instrument. creating an eddying pool of ringing over tones. The arc of the set was rather perfectly crafted, from the easing in of the first tune to the energetic free improvisation in the middle, and then at the end a return to form but with a bit more power.

Freejazzblog 01/24