Rebecca Trescher

Quartett

REBECCA TRESCHER Klarinette, Bassklarinette, Komposition
PHILIPP BRÄMSWIG  E-Gitarre/  ANDREAS FEITH   Klavier
FLORIAN HERZOG   Kontrabass
JAN BRILL   Schlagzeug
Foto_Rebecca Trescher_Dovile Sermokas_4_klein
2022 Rising Star “Clarinet” Downbeat Magazine
2022 Deutscher Jazzpreis “Komposition des Jahres”
2022 Nominierung Deutscher Jazzpreis “Großes Ensemble des Jahres”
2022 Neuer Deutscher Jazzpreis 

Tentett

REBECCA TRESCHER Klarinette, Bassklarinette, Komposition, Arr.
JULIAN HESSE Trompete, Flügelhorn
JOACHIM LENHARDT Tenorsax, Bassklarinette, Flöte
MARKUS HARM Altsax, Soprans, Klarinette
ANTON MANGOLD Konzertharfe, Altsax, Klarinette
JURI KANNHEISER Cello
ANDREAS FEITH Klavier
ROLAND NEFFE Vibraphon
CHRISTIAN DIENER Kontrabass
SILVIO MORGER Schlagzeug
FRIEDRICH BETZ Sound, Live-Abmischung
  „Eines der interessantesten Ensembles der gegenwärtigen deutschen Jazzszene.“

SWR, Thomas Loewner, 03/2022

Rebecca Trescher Tentet by Lutz Voigtländer

Tentett

Wenn das Ganze weit mehr als nur die Summe seiner Teile ist. Seit annähernd zehn Jahren gelingt der federführenden Jazzkomponistin, Klarinettistin und Bandleaderin Rebecca Trescher mit ihrem Ensemble im wahrsten Sinne des Wortes Ausgezeichnetes: neue hörbare Horizonte, subtil verortet zwischen Jazz und zeitgenössischer E-Musik. Im Wechselspiel von Plan und Freiheit entstehen akustische Fahrten entlang Treschers sensibler Kompositionen. Dabei setzt die Tübingerin musikalisch wie in der Besetzung ihres Tentetts auf Freigeist und Kombinationsgabe. Bläser und Rhythm Section fusionieren im Sound mit Cello, Vibrafon und Harfe. Was an einer Stelle trägt, ebbt wieder ab, was feinsinnig umgarnt, treibt plötzlich eruptiv voran. Trescher schafft mit ihren Kompositionen den kreativen Raum für die Kraft der Improvisatoren, die hier am Werke sind. Nie plakativ, sondern assoziativ und organisch.

So erschließt sich dem Publikum jene, individuelle wie kollektive, charakteristische Klangsprache der Band. Dabei entsteht ein sinfonischer Schulterschluss und Soundtrack, persönlich und universell gleichermaßen. Vier erfolgreiche Alben sind es mittlerweile – durchzogen von düster und schattenreich bis zart und optimistisch. Intuitiv und spielfreudig, gleichzeitig aber einem klaren Werkcharakter folgend, sprengt Rebecca Trescher musikalische Grenzen. Ihr Tentett führt sie in dessen unitärer Virtuosität und explorativer Kunst so ganz bewusst hinaus über bestehende Genres. 

Zur Bandgeschichte

Das einzigartig besetzte Rebecca Trescher Tentett, das vor zehn Jahren von der in Tübingen geborenen Komponistin und Klarinettistin gegründet wurde, hat sich in den letzten Jahren mit zahlreichen Konzerten im In- und Ausland einerseits und kontinuierlicher Ensemblearbeit andererseits einen hervorragenden Namen in der deutschen Jazzszene erspielt. Vier bis dato veröffentlichte Alben und zahlreiche Auszeichnungen dokumentieren dabei die stetige Weiterentwicklung und Verfeinerung der individuellen wie kollektiven Klangsprache der Band, die so einen ganz eigenen und starken Personalstil entfalten konnte. 

Dieser ist zum einen geprägt von der besonderen Verbindung von Jazz und zeitgenössischer E-Musik in Treschers Kompositionen, die mit mannigfaltiger Klangfarbenpalette gekonnt zwischen musikalischem Experiment und sinfonischem Wohlklang pendeln. Die Grenzen durchkomponierter, detailreich ausarrangierter Kunstmusik und freier, spontan aus dem Augenblick geschöpfter Improvisation werden dabei lässig verwischt. Die vielschichtigen Möglichkeiten der Besetzung aus (Bass-) Klarinette, mehreren Saxophonen, die häufig auch als Flöten und Klarinetten eingesetzt werden, Trompete und Flügelhorn, Cello, Konzertharfe, Vibraphon, Klavier, Kontrabass und Schlagzeug weiß die Komponistin auf meisterliche Art für den Fluss ihrer musikalischen Ideen einzusetzen.

Zum anderen lebt die Musik durch die hochkarätige und wohlüberlegte Zusammenstellung starker Musikerpersönlichkeiten aus der ganzen Republik, die allesamt selbst als Individualisten in der deutschen Jazzszene in Erscheinung treten und sich hier in präziser Abstimmung, gemeinsamer Erfahrung und gegenseitigem Vertrauen immer wieder zu musikalischen Höchstleistungen beflügeln. Es ist diese außergewöhnliche über Jahre gewachsene freundschaftliche Energie des Ensembles, die den Funken sofort auf das Publikum überspringen lässt, sowohl in Momenten der Ekstase als auch in Augenblicken kammermusikalischer Innigkeit. Auch in Pandemiezeiten schaffte es das Rebecca Trescher Tentett, auf Konzerttour durch Deutschland zu gehen und stellte mit der Veröffentlichung des von der Presse gefeierten vierten Albums „Paris Zyklus | The Spirit of the Streets“ zweifelsfrei unter Beweis, nachhaltig zu den innovativsten und visionärsten Projekten der gegenwärtigen Jazzszene zu gehören. 

Quartett

Eine junge Generation der deutschen Jazz-Szene geht voran, nimmt sich zurück, träumt sich davon und entfesselt entspannt. Feinsinnige musikalische Einblicke eröffnen sich im Spannungsfeld von Komposition, Improvisation und Interpretation. Rebecca Trescher bewegt sich dabei kompositorisch zwischen fast schon sinfonischen Texturen und erlaubt diesen doch eine intime Flexibilität, die im Zusammenspiel mit Jan Brill am Schlagzeug, Bassist Lukas Keller und Gitarrist Riaz Khabirpour zum Ausdruck kommt. Es sind subtile und facettenreiche Kompositionen der Klarinettistin, klar strukturiert wie gleichermaßen sensibel umgesetzt in Melodik, Rhythmik und Tongebung. Ein Prozess der Band wie der Stücke selbst, den Trescher in ihren Partituren und Einzelstimmen einfängt und damit Raum für Assoziationen und musikalische Klangwelten schafft. Das Quartett nutzt ihn, macht sich diesen gekonnt zu eigen und transformiert ihn zugleich. Individuelle Stärke und kollektives Verständnis reflektieren und interpretieren so ein spannendes musikalisches Itinerar, welches zugleich jene Anstrengung und Intensität des Schaffensprozesses widerspiegelt. Nichts wird kaschiert, vielmehr durchlebt und aufgelöst in fließender Interaktion; kraftvoll und präsent, melancholisch und fragil. NEW SHAPES quartet ist Musik, die durchdringt. Vier Biografien, vier Perspektiven, vier musikalische Ansätze. Neue Formen des Jazz, vereint in einem Ensemble. 

Rebecca Trescher sollte man im Auge beziehungsweise Ohr behalten – dies- und jenseits des Atlantiks.

Münchner Merkur, 01/2023

Nicht nur die Ausführung, auch die Dramaturgie dieser Musik ist perfekt!

Nürnberger Nachrichten, 11/2022

Die 35-jährige Klarinettistin, Komponistin und Bandleaderin Rebecca Trescher liefert mit ihrem Tentett nicht nur eine persönliche Erinnerung an Pariser Tage, vielmehr ihr Meisterwerk ab.

Jazzpodium, 02/2022

 

Harfe, Cello und Flöten spielen prominente Rollen im ungewöhnlich besetzten Ensemble, sinfonische Dichtungen impressionistischer Komponisten wie Debussy dürften Treschers Klangideal ebenso stark beeinflusst haben wie in der afroamerikanischen Tradition stehende mittelgroße Ensembles, etwa eines Charles Mingus.

 Münchner Merkur, Jan 2023

Wie sie sich Zeit für ihre ausführlichen und manchmal vertrackten Themenexpositionen lässt, so gibt sie auch den Improvisatoren genügend freien Spielraum. Meist hat sie für jeden Solisten eigene Backgrounds erfunden. Plan und Freiheit erhalten durch die Komposition ein gemeinsames Gefüge, und die hervorragenden Improvisatoren machen aus dem jeweiligen Stück eine abgerundete, in sich schlüssige Tondichtung. Die Kompositionen erhalten einen Werkcharakter, durchaus im klassischen Sinne.

Jazzpodium 02/2022

Darf man einfach mal behaupten, dass noch niemand so für den Jazz komponiert hat wie Rebecca Trescher?

FAZ 2015