Enemy

Enemy

KIT DOWNES    piano

PETTER ELDH   bass

JAMES MADDREN   drums

ENEMY2_by_Juliane_Schütz

„Enemy is a delight in its intersection of artistry and technicality, but it’s even more brilliant in its authenticity.“

(Downbeat Magazine)

„ENEMY ist das Technicolor-Klaviertrio aus Berlin und London mit dem Pianisten Kit Downes, dem Bassisten Petter Eldh und dem Schlagzeuger James Maddren. Ihre beiden bisherigen Alben wurden vom britischen Guardian als „äußerst intensiv“ und „wunderschön kompliziert“ beschrieben und stellen drei brillante und kreative musikalische Köpfe in den Mittelpunkt, die sich alle gleichermaßen der Erforschung der ständigen Veränderung verschrieben haben.

Mit ihrem dritten Album The Betrayal, das am 22. September 2023 erscheint, geben ENEMY nun ihr Debüt bei We Jazz Records. Nach dem selbstbetitelten Debüt (Edition, 2018) und dem Nachfolger (Vermillion, ECM 2022) sucht das explosive und lyrische Trio mit dem neuen 12-Track-Album neue Wege. The Betrayal besteht ausschließlich aus Originalmaterial aus der Feder von Downes und Eldh. Es ist ein Album der „gezielten Widersprüche und der Häutung“, eine Studioaufnahme, die an einem einzigen Tag aufgenommen, bearbeitet, produziert und abgemischt wurde -von der Band selbst. Nach eigenen Worten probt die Band „nicht wirklich, spielt viel live, geht Risiken ein, schreibt immer neue Musik, spielt immer so frisch wie möglich“ und entwickelt sich dabei weiter.Aufmerksame Hörer werden schnell feststellen, wie sehr sich das neue Album von Vermillion unterscheidet. Wo früher Echo und Hall waren, ist jetzt rhythmische Intensität und ein kompakteres Klangbild. Die Band klingt dichter, ihre Bewegungen wirken konzentrierter. Wenn ENEMY ein Motto hätten, dann wäre es „no risk, no fun“. Getreu diesem Motto hat „The Betrayal“ seine plötzlichen Wendungen, doch das Trio verliert nie aus den Augen, was die Musik zu der ihren macht. Es wäre nicht fair, sie als „experimentell“ zu bezeichnen, zumindest wenn man ein so vages Wort verwendet, aber sie experimentieren und haben dabei Spaß.

Hört man sich die drei Alben am Stück an, so hört man sicherlich viele musikalische Richtungen, die vorgeschlagen, ausprobiert, perfektioniert, verworfen und wieder aufgenommen werden. Manchmal kann man das auch innerhalb eines einzigen Tracks hören.

Obwohl sie immer in Bewegung sind, haben sie einen echten „Swing“ in ihrem Sound, und es gibt immer eine größere Idee der Musik, als sie einfach nur zu spielen, was auch immer diese Idee zu einem bestimmten Zeitpunkt sein mag. Ihre Musik ist natürlich, und warum auch nicht, denn sie basiert auf langjähriger Zusammenarbeit und Freundschaft.

Wie Kit Downes einmal sagte: „Was auch immer die Situation ist, ich freue mich immer darauf, mich wieder mit Petter und James zu treffen und alles von W.G. Sebald über Eels bis hin zu Mad Max (Fury Road) und East Croydon zu besprechen.“

Kit Downes ist ein mit dem BBC Jazz Award ausgezeichneter und für den Mercury Music Award nominierter Solokünstler für ECM Records. Er ist mit seinen eigenen Bands („ENEMY“, „Troyka“ und „Elt“) sowie mit Künstlern wie Squarepusher, Bill Frisell, „Empirical“, Andrew Cyrille, Sofia Jernberg, Benny Greb, Mica Levi und Sam Amidon weltweit aufgetreten – Klavier, Kirchenorgel und Harmonium spielend. Er hat ein Stipendium an der Royal Academy of Music in London, wo er selbst studiert hat und heute unterrichtet. Er wurde zweimal mit dem ersten Platz des Downbeat Critics Poll Rising Star in den Kategorien Orgel und Keyboard ausgezeichnet, und seine ECM-Platten Obsidian, Dreamlife of Debris und Vermillion wurden von der Kritik hoch gelobt.

Der in Berlin lebende schwedische Bassist, Komponist und Produzent Petter Eldh war schon früh von Jazz, Klassik, Soul, Reggae, schwedischer Volksmusik, orientalischer Musik und Hip-Hop besessen und sammelt seit seinem siebten Lebensjahr Vinyl. Er spielte zunächst Gitarre, bevor er zu seinem Hauptinstrument, dem Kontrabass, wechselte. Frühe Einflüsse wie Charles Mingus, Anders Jormin, Charlie Haden, Charlie Parker, A Tribe Called Quest, Monica Zetterlund, Samla Mammas Manna, Aretha Franklin und Earth Wind and Fire haben sein vielfältiges Schaffen als Musiker bestimmt. Zu seinen aktuellen Projekten gehören Koma Saxo / Post Koma und Projekt Drums.

James Maddren ist ein in London lebender Schlagzeuger und Komponist, der aus Horsham, Sussex, stammt. Er studierte Jazz-Percussion an der Royal Academy of Music bei Martin France und schloss sein Studium 2009 mit Auszeichnung ab. James wurde außerdem mit dem „The Principal’s Award for Outstanding Studentship“ ausgezeichnet. Derzeit ist er einer der gefragtesten jungen Schlagzeuger Europas. Er hört und spielt gerne Musik aller Art und hat die Bühne mit vielen Künstlern und Ensembles geteilt, darunter Gwilym Simcock, Kit Downes, Jacob Collier, Marc Copland, Will Vinson und Norma Winstone unter anderen.

…this was a breathless, hight-wire performance of constant invention.

Allaboutjazz.com 05/2023

a formidable trio – three musicians at the top of their game

Jazzwise Magazine (UK)

A strikingly vital, fiery and intense group that will undoubtedly appeal to jazz lovers

Written in Jazz (NL)

Man könnte sich in Downes´flüchtigen Grübeleien, in Maddrens freihändiger, polyrhythmischer Arglist oder in Eldhs athletischen Fragen und Antworten verlieren, aber erst wenn die Ohren auf den kollektiven Sturm und Drang eingestellt waren, offenbarte sich der wahre Nervenkitzel.

allaboutjazz.com

Sie wirken wie Atome, die einander im unendlichen Raum suchen, um Moleküle zu bilden. Ein musikalischer Urzustand, an dessen Enwicklung der Hörer aktiv teilhaben darf.

Wolf Kampmann, Jazzthing

Vermillion’ nährt sich von der aufmerksam feinen Gemeinsamkeit der Charaktere, kammerjazzig energiedurchzogen, ohne damit protzen zu müssen. Eine entrückte und zugleich präsente Musik.

Ralf Dombrowski, Audio (‘Jazz-CD of the Month’)

Welches Ausmaß an mitreißender Komplexität Jazz heute bieten kann, brachte dann zum Abschluss des ersten Abends Kit Downes’ Trio „Enemy“ auf den Punkt. Was Downes an Piano und Hammondorgel, Frans Petter Eldh am Bass und James Maddren am Schlagzeug da so treiben, spottet jeder Beschreibung. Als seien sie im Besitz von Jorge Luis Borges’ „Aleph“, so scheint jeder der Drei sich an jedem möglichen Punkt des harmonischen, melodischen, vor allem aber rhythmischen Universums gleichzeitig zu befinden. Das Paradoxe dabei: In diesem Netz permanenter Desorientierung scheint doch alles an seinem rechten Platz zu sein. Man versteht nichts und doch macht alles Sinn. Umwerfend.

Jazzzeitung, 01/2023